Einer
der frühen Unternehmer im Oberbergischen war Gustav Zapp, Besitzer der
Ründerother Hämmer. Er erlernte in England das Puddeln,
und errichtete neben den alten Hämmern
in Ründeroth im Jahr 1827 einen der ersten Puddelöfen in Deutschland.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang es ihm dann, einen vorzüglichen
Raffinierstahl herauszubringen, der bald als Zappsche Raffinierstahl
berühmt wurde. Die
Firma Krupp war die erste, die ihn zur Herstellung von
Tiegelstahl verwandelte. Hierzu bemerkte die Kruppsche Festschrift
(1812 - 1912): "Das erste Material von gleichbleibender Güte lieferte
im Frühjahr 1852 der alte Raffinierhammer von Zapp in Ründeroth.
Zapp hat das Stahlpuddeln schon frühzeitig mit Erfolg eingeführt und
zählte zu den ersten Produzenten von Puddelstahl für das Aufschweißen
des Stahlkopfes auf Eisenbahnschienen." Die Güte des dortigen Produktes
bewegte Alfried Krupp, gemeinsam mit seinem Partner Ascherfeld nach
Ründeroth zu gehen, um das Stahlpuddeln aus eigener Anschauung kennenzulernen.
Sobald er sich endgültig von der Überlegenheit der neuen Methode
überzeugt hatte, stand auch sein Entschluss fest, sich auf diesem
Gebiet selbständig zu machen. Schon 1855 kam ein eigenes Puddelwerk
mit 4 Öfen, für welche er Puddler aus Ründeroth heranzog, mit dem
neuen Hammerwerk an der Mühlheimer Strasse in Betrieb.
Um die Mitte der 50er Jahre geriet Zapp
infolge verfehlter Spekulationen in Schwierigkeiten und im Jahr 1857
erwarben die Brüder
Eduard
und sein erst 19 Jahre alter Bruder Rudolf Dörrenberg
- beide Söhne des Ründerother Bürgermeisters Eduard Dörrenberg
- den Ründerother
Hammer nebst Puddelbetrieb
für 110 000 Thaler von
Eduards Schwager Robert Zapp.
Im Jahre 1859 gründeten sie die
Stahlwerke Ed. Dörrenberg Söhne. Von ihrem Vater pachteten sie zudem
dessen Hammerwerk an der Leppe und einige Lepper Hämmer. Am 1. Mai 1860 erfolgte die
Eintragung der Firma
Dörrenberg Söhne ins Handelsregister. Die Seele der Fabrik war das Puddelwerk
und der aus dessen Rohmaterial erzeugte Raffinierstahl, nämlich der
zweimal, bzw. dreimal raffinierte Janusstahl, ein in seiner Qualität
unübertroffenes Material. Der Januskopf wurde schließlich das geschützte
Wahrzeichen des Unternehmens.
Das Schutzrecht erstreckte sich sowohl
auf "Puddlinge" - als auch auf Gußstahl - geschmiedet und gewalzt
- auf Stahlguß und Werkzeuge wie Hämmer, Hacken, Pickel, Meißel,
Feilen und Ambosse. Da in der damaligen Zeit aber der Raffinierstahl
das Haupterzeugnis war, wurde das Januszeichen zum Qualitätsbegriff
"des wirklich blanken Raffinierstahls schlechthin". Das
Erzeugnis war ein härtbarer Schweißstahl von hervorragender
Schneidfähigkeit und größter Unempfindlichkeit gegen Hitze. Man
konnte den Janusstahl schmieden, so heiß und kalt wie man wollte, man
konnte ihn härten aus 1000 oder 750 Grad - er riß nie.
aus:
Alfred Nehls, Als in den Tälern die Hämmer dröhnten - die
Geschichte der Eisenindustrie im Oberbergischen Kreis, Verlag
Gronenberg 1996, ISBN: 3-88265-200-4
Heute ist die Dörrenberg Edelstahl GmbH ist
seit 1. Januar 1996 eine 90%ige Tochtergesellschaft der GESCO AG. Die
restlichen 10% gehören dem Management.
Unternehmen: Gesco AG
Johannisberg 7
42103 Wuppertal
Deutschland
zu GESCO:
Als Langfrist-Investor erwirbt GESCO erfolgreiche Unternehmen aus den
Segmenten Produktionsprozess-Technologie, Ressourcen-Technologie,
Gesundheits- und Infrastruktur-Technologie sowie Mobilitäts-Technologie.
Die Übernahme erfolgt meist im Zusammenhang mit einer Nachfolgelösung.
Verkäufer sind Unternehmer, die sich anschließend zur Ruhe setzen oder
nur noch wenige Jahre operativ tätig sein möchten. Im Rahmen dieser
Nachfolgelösungen suchen wir immer wieder Führungskräfte, die
unternehmerisch denken und Verantwortung übernehmen.
Dazu gehört auch, dass sich der neue Geschäftsführer nach einer Phase
des gegenseitigen Kennenlernens an der von ihm geleiteten Firma
beteiligt. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass wir ein gemeinsames
Ziel haben: eine nachhaltig erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens.
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