HAUS OHL
bei RÜNDEROTH
Entstehung und Entwicklung - nacherzählt von Bernhard Bauer

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Die ersten Familien auf Haus Ohl
 
Am 6. Juli 1677 heiratete ein Engelbert Dörrenberg die Anna Maria Dörken, Miterbin des alten "adelichten" Gutes Ohl bei Ründeroth. Ihr Vater, Johann Heinrich Dörken ( - auch Törken, Tirken oder Törk und Türck geschrieben), hatte um 1655 Christine Margarete Schöler, die Tochter und Alleinerbin des Eisenhändlers Johannes Schöler (gest. 1672) aus Jülich, geehelicht. Im Archiv von Gimborn wird Joh. Schöler bereits 1628 als Besitzer von Haus Ohl bezeugt. Nach den Gimborner Akten führte er nämlich in diesem Jahre eine Klage gegen drei Ründerother, die seine Fischereirechte an der Agger am Ohl verletzt hatten. Er hatte das Gut also spätestens bis zu diesem Datum schon erworben, nämlich von Hermann Hymmen, der schon 1605 als Sohn und Rechtsnachfolger des Reinhard Hymmen genannt wird. Der Vater Reinhard Hymmen wiederum hatte am 6. August 1592 zusammen mit seinem Vetter Johann Steffens, - beide Bergwerksbetreiber und geldkräftige Doktoren der Rechte aus Königshoven bei Jülich, bzw. aus Grevenbroich - , das Freigut Ohl aus dem Familienbesitz des Adolf von Brambach gekauft. Schon zwischen 1560 und 1568 waren die beiden Juristen am nahen Erzbergwerk auf dem linken, also bergischen Ufer der Kaltenbach beteiligt. In diese Transaktion von Haus Ohl war übrigens auch Haus Leppe eingeschlossen, wobei der Ohler Anteil offenbar auf die Familie Hymmen überging, wie dessen späterer Verkauf durch Hermann Hymmen nahelegt.   

Aber schon zu Beginn des vorhergehenden Jahrhunderts finden wir im Kämmereiregister des Kölner Stiftes St. Severin von 1413 u.a. auch diese beiden Höfe "zu me Oell" und Leppe erstmals urkundlich aufgeführt, die damals noch dem Fronhof des Stiftes zu Lindlar abgabenpflichtig waren. Wie sie jedoch aus dem Besitz des Kölner Stiftes schließlich an die Sippe der Brambachs gelangt sind, scheint bis heute noch ungeklärt. Möglicherweise aber hat St. Severin noch im 15. Jahrhundert manche seiner Höfe, - vielleicht zunächst nur im Lehnsverhältnis - , an Adelige vergeben. Jedenfalls wird bereits um 1500 ein Wilhelm von Brambach als Besitzer von Haus Leppe genannt. Er war dort verheiratet mit Elisabeth von Lüninck, einer Schwester des Jülichschen Kanzlers Dietrich von Lüninck. Wilhelm von Brambach indes starb kinderlos, und seine Witwe heiratete um 1531 in zweiter Ehe auf Haus Ohl einen Wilhelm von Neuhoff, so dass in der Folge das Erbe von Leppe und Ohl an verwandte Brambachs im Aggertal fiel und so die "Branchen" oder "Branthen" in diversen erhaltenen Schriftstücken des 16. Jahrhunderts auch als Herren von Haus Ohl auftauchen.

Die Brambachs, ursprünglich ein altes Nassauisches Geschlecht, stammten aus dem Westerwald bei Montabauer. Seit der Heirat eines Wilhelm von Brambach um 1450 mit Eva von der Mühlen (van der Moellen) auf dem später so genannten Hof "Brambachsmühlen" unterhalb von Overath wurden die Brambachs auch im Aggertal ansässig und saßen in späteren Generationen dann auch auf den Höfen Ohl und Leppe .

In den Türkensteuerlisten von Ründeroth wird 1558 ein Junker Brambach, dann in den Jahren 1567 und 1574 ein Allef (Adolf) von Brambach und 1582 ein Bramich "zum mool" (zu me ool), also am Ohl genannt. Doch schon 1552 heißt es in einem Amtsbericht des Neustädter Amtmannes Syberg, dass der Edelmannssitz Zum Ohl " den Branchen behörich" sei, nämlich den Brüdern Aloff (Adolf) und Wilhelm von Branchen (oder auch Branthen), von denen der letztere sich auf Ohl "bestaat", dass heißt eingeheiratet habe. Ein Adolf von Brambach (Aloff van Branth) wird auch schon 1533 im Ritterzettel des Amtes Neustadt erwähnt. Im Jahre 1565 ersucht ein Adolf von Brambach, - also einer der Branchen oder Branthen auf Ohl-, den Neustädter Amtmann Jakob von Neuhoff um Belehnung mit dem Bergwerk "Silbersiefen" in der Nähe seines Hauses am Ohl. Noch heute heißt der Ausläufer der Hohen Warte, unter dem der betreffende Stollengang liegt, der "Brandskopf". Die Hohe Warte, früher auch Giersberg genannt, gehörte unter dem Namen "Severinsberg" ebenfalls ursprünglich zum Besitz des Stiftes St. Severin zu Köln, das hier noch in 70er Jahren des 15. Jahrhunderts sein Anrecht auf den Zehnten des Erzertrages aus dem Silbersiefen über dem Ohl geltend machte. Vom Erzvorkommen rund um den Severinsberg her erklärt sich auch das Interesse des Reinhard Hymmen am späteren Erwerb von Haus Ohl, der ja (siehe oben) seit 1564 schon an der Kaltenbacher Grube beteiligt war. Ebenso war Johann Schöler, der Nachfolger der Hymmens auf Ohl als Eisenhändler an Erzvorkommen und Erzverarbeitung im Kirchspiel Ründeroth interessiert. Und Engelbert Dörrenberg schließlich, mit dem die Geschichte der Dörrenbergs auf Haus Ohl begann, stammte aus einer Familie, die hier laut alten Kaufakten der Jahre 1664 und 1665 schon Hammerwerke betrieb, d.h. ebenfalls im Geschäft mit den Erz stand. Offenbar hat Engelbert Dörrenberg als Reidemeister im Hammerbetrieb ein Vermögen besessen, das ihm erlaubte, in den Besitz von Haus Ohl einzuheiraten und später durch Auszahlung der Miterben seiner Frau Anna Maria Dörken sich nahezu in den alleinigen Besitz des alten Rittergutes am Ohl zu bringen. Nur ein Restteil des Besitzes blieb bei seiner Schwägerin Anna Catharina Dörken, die mit Michael Bickenbach am Ohl verheiratet war. Noch im Jahre 1790 ist ein Peter Bickenbach "als Eigner und Bewohner eines Hauses" am Ohl verzeichnet.

Die Dörrenbergs am Ohl
Aus der Ehe Engelbert Dörrenbergs mit Anna Maria Dörken ist nur ein Sohn beurkundet, nämlich Christian Dörrenberg (1681-1741). Dieser ehelichte Agnes Müller aus der Walbach. Der erste Sohn aus dieser Ehe wiederum war Johann Jakob Dörrenberg, der 1717 geboren wurde. Er heiratete 1741 Christina Dicks aus Ohlhagen, deren Vater Vorsteher im Kirchspiel Eckenhagen war. Der zweite Sohn, Christian Johann Dörrenberg (1726-1768), heiratet Agnes Sybille Bickenbach (geb. 1739), eine Tochter des Ründerother Unterkirchspielmeisters Johann Heinrich Bickenbach. Sie ehelichte nach seinem Tode in zweiter Ehe 1768 einen Christian Dohs (Thos/Thoes) aus Hahn, der um 1790 als Hausbesitzer am Ohl verzeichnet war (Liste der Preussischen Spezialaufnahme von 1790). Ein dritter Sohn Christian Dörrenbergs, der Advokat Johann Christian Peter Dörrenberg (1719-1752), wird später als Teilhaber der Ründerother Hütte genannt, an der er beim Neubau des Schachtofens 1746 maßgeblich beteiligt war.

Von Aktivitäten des ältesten Sohnes, Johann Jakob Dörrenberg, im Erzgeschäft ist nichts bekannt. Doch dieser erbaute 1753 ein stattliches Fachwerkhaus zwischen dem väterlichen Gutshof und dem Ohler Abhang des Giersbergs. Wie lange er selbst dieses Haus bewohnt hat, ist unklar. Wahrscheinlich gegen Ende der 80er Jahre ging es als Morgengabe und Mitgift in die Ehe seiner Tochter Catharina Gertraud (1767-1790) mit dem Handelsmann Isaak Haeger aus Derschlag ein. Nach dem frühen Ableben seiner Frau heiratete Haeger 1794 deren Schwester Anna Maria Dörrenberg (geb. 1764), die dem Witwer den Haushalt geführt hatte. Aus welcher dieser beiden Ehen sein Sohn, Friedrich Haeger (gest. 1860) hervorging, müsste noch geklärt werden. Jedenfalls ist er im Urkataster von 1830 als Besitzer dieses Hauses und vieler umliegender Grundstücke verzeichnet.  

Eine ältere dieser beiden Schwestern Dörrenberg, nämlich Anna Maria Elisabeth (1746-1774) heiratete den damaligen Ründerother Küster Christian Rau, der noch bis 1801 dieses Amt im Kirchspiel versah. Das Ehepaar fand seine letzte Ruhestätte noch auf dem alten Dorffriedhof an der Kirche, - etwa dort, wo sich heute der Eingang zur Apotheke am Markt befindet. Eine Tochter aus dieser Ehe, also eine Enkelin von Johann Jakob Dörrenberg, heiratete den Schneider Jost Keller aus Gladenbach (Hessen), mit dem sie dann 1791 ein Haus am Ohl baute (heute im Besitz von Familie Ottersbach), – vermutlich auf einem ererbten Grundstück mütterlicherseits.

Der älteste Sohn Johann Jakob Dörrenbergs, Johann Christian Peter (1742-181o), folgte der alten Tradition der Familie im Geschäft mit dem Erz. Er wird 1792 als Pächter der Niederkaltenbacher Hütte genannt und war als Reidemeister auch an der Ründerother Hütte beteiligt. Wie sein Vater heiratete auch er ins Eckenhagensche, nachdem seine erste Frau, Katharina Elisabeth Forst von der Zeche (Kaltenbach), verstorben war. Seine zweite Frau, Maria Elisabeth Köster, war eine Pfarrerstochter vom Konradshof bei Eckenhagen, deren Vater dort in seinem Haus von Räubern erschlagen worden war. Nach dem Tode Johann Christians im Jahre 1810 wurde wegen Erbstreitigkeiten Haus Ohl versteigert. Dabei jedoch erwarben sein ältester Sohn Christian Peter und dessen Schwester, die Witwe Amalie Zapp den gesamten Familienbesitz zurück, der nun im geteilten Gutshaus mit Nebengebäuden bewohnt wurde. Amalie Zapp war mit dem gebürtigen Ründerother Johann Christian Zapp verheiratet gewesen, der sich in Barmen niedergelassen hatte.

Christian Peter Dörrenberg (1777-1825) heiratet 1802 am Ohl die Pastorentochter Maria Elisabeth Gertrud Steller aus Remshagen, deren Eltern, Johann Caspar Steller und Anna Regina Büren, 1783 ein Haus an der Schlah in Ründeroth (später Sterntalstraße) erbaut hatten. Die Trauung wurde übrigens "in der Laube" des Gartens vor dem alten Haus Ohl vollzogen.

Christian Peter betrieb unter anderem den Strenger Hammer an der Leppe (Bandeisen), wo sich heute der Betrieb der Fa. Überberg befindet und der alte Hammerteich längst zugeschüttet ist. Der Besitz des Hammers ging später auf seinen ältesten Sohn Eduard Michael Dörrenberg über, der 1804 auf dem Ohl geboren wurde.

Eduard Michael heiratete in den 30-iger Jahren Franziska Osberghaus aus Berghausen, Tochter einer dortigen Reidemeisterfamilie (Johann Christian Osberghaus) Er war der letzte Dörrenberg, der noch zeitlebens im Ohl residierte. Bis zu seinem Tode (1875) amtierte er 33 Jahre lang als Ründerother Bürgermeister mit Amtssitz am Ohl. Schon bald hatte er die seiner Tante Amalie Zapp gehörende Haushälfte zurückerworben und unterhielt in diesem etwas heruntergekommenen und fast baufälligen Teil des Hauses seine Amtsstube und die Registratur, die von seinem Sekretär Koch versehen wurde. 

Das langgestreckte altertümliche Bruchsteingebäude mit quer geteilter Haustüre, ehemals ein von Wassergräben umgebenes Burghaus des Spätmittelalters auf dem sumpfigen Talboden des Ohl, war zur Zeit Eduards in einem sehr schlechten Zustand, wie sich sein Enkel Gustav noch aus seiner Kindheit erinnert:
                      "
....Im Hof wucherte in einem Teil des alten Wassergrabens eine Schilfwildnis...."
Eduards Sohn Rudolf hielt jedenfalls daher eine gründliche Renovierung des ehrwürdigen Familiensitzes nunmehr für unumgänglich, - wohl weil der marode Zustand des alten Hauses ihm weder dem Ansehen des väterlichen Amtes noch der zunehmenden Wohlhabenheit der nachwachsenden Familie zu entsprechen schien.

Umbau des Ohler Herrenhauses 1875
Noch auf dem Urkataster von 1830 lässt der ursprüngliche Grundriss des Gebäudes einen Mittelbau mit durch Vorsprünge angedeuteten Seitenflügeln erkennen, der dem Anwesen seinen ehemals "herrenhausartigen" Charakter verliehen hatte.

In der 1875 erfolgten Renovierung aber wurde nun der in die Front etwas zurückgesetzte Haupteingang überbaut und begradigt, und entsprechend ging auch an der Rückfront durch Anbauten im Erdgeschoss jener zweiflügelige Grundriss des Gebäudes verloren, - zumal diese Erweiterung zum Hof hin später sogar aufgestockt und in der Folge durch einen Toilettentrakt am nun verbauten Hintereingang noch ergänzt wurde. Durch letztere Maßnahme sollte wohl das "unstandesgemäße Plumpsklo" im Hof ersetzt werden. Diese Umgestaltung des Hauses bezog sowohl die Veränderung zum Teil von Innenwänden als auch der Dachkonstruktion ein, die dem neuen Grundriss angepasst wurde. Überdies war die Bruchsteinwand des Nordostgiebels offenbar so sanierungsbedürftig, dass sie abgebrochen und dann in Ziegelsteinmauerwerk erneuert wurde.   

Seltsamerweise ist die Frontwand der linken Haushälfte mit 65 cm Wandstärke um 20 cm "dünner" als die der rechten Haushälfte. Dies erklärt sich aber vielleicht durch einen weiter zurückliegenden Brand des alten Hauses, auf den sowohl noch erhaltene Brandspuren als auch mündliche Überlieferung hinweisen. Eine teilweise Erneuerung der linken Seite des Hauses schon in früheren Zeiten wäre demnach denkbar.

Anzunehmen ist auch, dass das Haus einst nicht mit Pfannen, sondern mit Schiefer gedeckt war; jedenfalls vermutet dies der jetzige Eigentümer (Lenzen) auf Grund der so häufig vorgefundenen Überreste von Schieferplatten.

Alles in allem hatte das altehrwürdige Haus Ohl in dieser rigorosen Renovierung erheblich an seiner ehemaligen Architektur und damit auch an Respektabilität verloren. Und ob überhaupt der greise Bürgermeister und noch eigentliche Besitzer des Hauses mit dieser "Modernisierung" einverstanden gewesen war, oder ob er sich nicht eher nur widerwillig hat dazu überreden lassen, - das bleibt zumindest fraglich. Jedenfalls hat er den Umbau nicht überlebt. Schon vor Beginn der Arbeiten hatte man ihn ins Dorf "umgesiedelt", wo er 1875 sozusagen "im Exil" verstarb. Hingegen hat ihn seine Frau Franziska noch um 17 Jahre am Ohl überlebt. Sie starb 1892, also im selben Jahr, in dem ihr zweiter Sohn Rudolf seine neue Villa mit Park im Oberdorf neben dem Haus seines älteren Bruders Eduard errichtet hatte. Diese beiden Häuser am Kurgarten dienen heute als Geschäftsstellen der Kreissparkasse bzw. der Volksbank.

Die letzten Dörrenbergs im Haus Ohl
Nur Carl Dörrenberg, der vierte der fünf Söhne Eduard Michaels, von denen die ersten drei seit 1860 das Ründerother Stahlwerk, den "Hammer", betrieben, blieb auch über den Tod seiner alten Mutter hinaus am Ohl wohnen. Er heiratete wie sein Bruder Fritz eine der beiden Töchter des damaligen Ründerother Pastors Schöler. Man erzählt, er habe es allerdings vorgezogen, aus gesundheitlichen Gründen die Winterzeit in seiner Zweitwohnung im Haus Nr. 1 der Hauptstraße an der Brücke (heute Haus Spahn) zu verbringen. Das habe auch seinen beiden Töchtern, Milly und Friedchen, vor allem im Winter den beschwerlichen Schulweg ins Dorf über den alten Fuhrweg am steilen Aggerhang erspart; denn die Ohlerstraße entstand ja erst nach dem Bahnbau von 1884.   

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Carls unverheiratete Tochter Frieda war schließlich die letzte Bewohnerin der Familie Dörrenberg im Ohler Stammhaus. "Fräulein Dörrenberg" starb dort 88jährig als Alleinerbin des väterlichen Besitzes am Ohl; ihre ältere Schwester war schon längst vorher verstorben. Weil aber das Geldvermögen ihres Vaters in der Inflation nach dem ersten Weltkrieg geschwunden war, lebte das alte Fräulein in recht bescheidenen Verhältnissen, weigerte sich jedoch zeitlebens, etwas von dem ererbten Grundbesitz zu verkaufen. Erst ihre Erben haben Haus und Grund am Ohl in den 70-iger Jahren des vorigen Jahrhunderts veräußert.

Weitere alte Häuser am Ohl
Doch wir sind der Zeit weit vorausgeeilt; kehren wir also noch einmal zurück, etwa bis in die 40-iger Jahre des 19. Jahrhunderts, als die  Söhne Eduard Michael Dörrenbergs im elterlichen Haus Ohl heranwuchsen. Damals wurde das von seinem Urgroßvater Johann Jacob Dörrenberg an der Hangseite erbaute Nachbarhaus von dessen Enkel Friedrich Haeger (s.o.) bewohnt, der es mütterlicherseits ererbt hatte. Im Urkataster von 1830 ist er als Eigner und Bewohner dieses Hauses verzeichnet.

Unter dem Text des Segensspruches über dem Eingang dieses Hauses lesen wir auch heute noch die Namen des Erbauers und seiner Frau mit dem Datum "5. July 1753".

Auf den ersten Blick scheint es, als sei das stattliche Haus seither bis in unsere Tage im wesentlichen unverändert erhalten geblieben. Es weist den typischen Grundriss des zu jener Zeit üblichen Querdielenhauses auf: Die früher noch quer geteilte eichene Haustür öffnete sich in die Küchendiele ("Däll"), die noch bis ins vorige Jahrhundert hinein mit Bruchsteinplatten ausgelegt war. Unter dem Dielenfenster neben der Tür befand sich damals der Spülstein über dem Brunnenschacht, der jedoch später zugeschüttet wurde, nachdem die noch wenigen Häuser am Ohl aus einem gemeinsamen Wasserbassin im "Brandsiefen" über eine Rohrleitung versorgt werden konnten. Ursprünglich gab es auch noch die traditionell offene Feuerstelle auf der rechten Seite der Diele. Der Rauchfang mündete in das Obergeschoss, wo die Räucherkammer –noch jetzt erkennbar- abgeteilt war. Der darin von Funkenflug gereinigte Rauch stieg von dort in den Speicher ("Oolder") hinauf, wo er dann durch die "Euelslöcher" der beiden Giebelspitzen abziehen konnte. Erst später erhielt das Haus seine zwei gemauerten Schornsteine. Die Stube rechts der Diele wurde wohl wie damals üblich durch die gusseiserne "Takenplatte" in der aus Bruchstein gemauerten Rückwand der Feuerstelle erwärmt. Die heutige Stube links der Diele war ursprünglich noch der Raum des sogenannten "Tiefstalles"; d.h. er lag im Niveau etwas tiefer als die Diele, war aber von dieser üblicherweise nur durch die Trogreihe abgetrennt. Der Viehaustritt zum Hof befand sich zu jener Zeit auf der Frontseite links neben der Haustür, wo stattdessen später ein Stubenfenster eingebaut wurde. Die größere Öffnung einer Stalltür ist dort im Fachwerk deutlich vorstellbar. Die Kammer im Obergeschoss darüber profitierte in der kühleren Jahreszeit von der natürlichen Stallwärme darunter. Der größere Teil des Raumes über dem Stall diente aber vermutlich der Bevorratung von Futter und Streu. das durch eine Luke relativ bequem hinunterbefördert werden konnte.

Im Ganzen zeigt die hier etwas verkürzt beschriebene Raumaufteilung die damals also übliche Anlage des "Wohnstallhauses", die das Gebäude auch heute noch erahnen lässt. Aber dennoch gibt es für den genaueren Betrachter des heutigen Hauses zahlreiche und vielfältige Anzeichen dafür, dass so, wie seinerzeit jener Johann Jakob Dörrenberg es einst hat errichten lassen, es wohl um mehr als die Hälfte kleiner und bescheidener war, als es sich jetzt darbietet.

Wenn auch die Frontansicht des damaligen Hauses sich kaum verändert haben mag, so zeigt schon der aufmerksame Blick auf das Fachwerk der linken Giebelwand, dass ein ursprünglich kleineres Haus quer zum First in dessen ganzer Länge um Stubentiefe auf das Doppelte zum Hang hin erweitert wurde. Etwa in der Mitte der neueren Giebelwand auf der Hofseite stoßen Ständerbalken bis zum Rahmen des Obergeschosses aneinander, denen im Innern der linken Haushälfte entsprechende Doppelwände folgen.
Im Zuge dieser umfangreichen Erweiterung musste auf einem größeren Rahmen ein nun auch erheblich höherer Dachstuhl errichtet werden, wodurch der Speicherraum beträchtlich an Volumen gewann. War der Keller unter der rechten Haushälfte zuvor nur über eine Außentreppe an der Rückseite des Hauses zugänglich gewesen, so konnte er nunmehr durch die erfolgte Überbauung von innen betreten werden. Auch ein zweites Kellergewölbe im Hang hinter dem Haus, bisher von diesem durch einen kleinen Hinterhof getrennt, war nun vom erweiterten Erdgeschoss aus fast auf gleichem Niveau direkt zu erreichen. Vermutlich wurde damals auch der Viehstall in den hinzugewonnenen Raum der linken Haushälfte vor diesen Keller verlegt
Erst später wohl hat Friedrich Haeger auch dieses Kellergewölbe  mit einem zur Hangseite abfallenden Schrägdach überbaut. Dieser neue Anbau wurde dabei auf der linken Seite des Haupthauses über dessen Grundriss hinaus verlängert und schloss somit den Hof gegen den Hang ab. Ebenerdig entstand nun in diesem "Seitentrakt" ein neuer Stallraum mit Speicher im schrägen Obergeschoss. Der Stall im Wohnhaus selbst konnte nun aufgegeben werden, und es ergab sich damit dort weiterer Wohnraum. Aus dem ursprünglichen "Wohnstallhaus" war damit schließlich ein reines Wohnhaus beachtlicher Größe geworden.

Alles in allem hatte sich in diesem Umbau die Anzahl der Wohnräume mehr als verdoppelt, und es ist anzunehmen, dass er von dem "betuchten" Isaak Haeger vorgenommen, vielleicht auch aber erst von dessen Sohn Friedrich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durchgeführt worden ist. 
Jener stammte von den Haegers aus Derschlag, die dort schon mit Herstellung und Vertrieb von Textilien befasst waren, und dieser wiederum betrieb in Ründeroth mit einem Kompagnon aus der Familie Kotz eine Bandwirkerei- und Siamoisenfabrikation, deren Waren in Heimarbeit auf zahlreichen Webstühlen im Bergischen und Oberbergischen hergestellt wurden. Friedrich Haeger war überdies auch Beigeordneter der Gemeinde Ründeroth und zählte u.a. auch damit zur einflussreichen und angesehenen gesellschaftlichen Schicht des Ortes.

Zum Grundstück seines Vaterhauses gehörte auf dessen linker Hofseite auch ein kleineres Fachwerkhaus, das wohl ursprünglich als sogenannter "Altenteil" gebaut worden war. Es war später vermietet, bis es in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts abbrannte.

Außer dem väterlichen Haus nebst Streubesitz besaß Friedr. Haeger noch ein weiteres Haus am Ohl, das 1896 von seinem Sohn August an Ernst Karthaus veräußert wurde (heute Familie Remmel).

Friedrich Haegers Tochter Bertha heiratete Christian Kotz, - möglicherweise ein Sohn seines Kompagnons. Ihr Mann jedoch verschwand später nach Amerika und ließ die Frau mit drei Kindern allein im Haus am Ohl zurück. Mit zunehmenden Alter verfiel sie in Trübsinn und Isolation. Sie war den Nachbarn unheimlich und wurde von den Leuten die "dolle Frau Kotz am Ohl" genannt. Nach dem Tode Berthas wurde das gesamte Anwesen von ihren Kindern vermietet und ist bis zu seiner Versteigerung 1935 von schließlich sogar vier Mietparteien gleichzeitig bewohnt worden, die sich die einzige Wasserstelle an der Pumpe in der Diele teilen mussten; das gemeinsame "Herzhäuschen" stand damals noch an der "Miste" im Hof.

Ebenfalls in Besitz der offenbar vermögenden Familie Kotz ist im Laufe der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts noch ein weiteres altehrwürdiges Haus am Ohl gekommen: das schöne Haus unter den beiden alten Linden am Abzweig des Weges zum Giersberg (heute Haus Tusk). Der Fachwerkbau über dem Hochparterre aus Bruchstein stammt offenbar aus dem 18. Jahrhundert, seine Grundmauern aber gehen vermutlich bis in die Entstehungszeit von Haus Ohl selbst zurück. Bisher fehlt allerdings noch jeder Hinweis auf eine Jahreszahl seiner Erbauung. Es gehörte wohl schon seit eh und je zum alten Adelsgut am Ohl; - Für diese Annahme spricht u.a. auch ein noch erhaltener Brunnenschacht fast genau auf der heutigen Grenze zwischen den beiden Anwesen. Zur Zeit des alten Bürgermeisters Dörrenberg hieß das Haus bei den Leuten noch "Die Burg", - wohl wegen seiner Bauart im eigentümlichen quadratischen Grundriss, die ihm ein sozusagen wehrhaftes Aussehen gibt. Im Urkataster von 1830 ist es noch im Besitz von Daniel Zapp, der die Anna Regina Bickenbach daselbst geheiratet hatte und dort laut Adressbuch von 1814 eine Brennerei betrieb. Zum Haus gehörte damals ein schmaler Anbau an der Rückseite, der sich fast bis an die Grenze des Haegerschen Grundstücks erstreckte. Offenbar ist das Haus später wiederum auch an jene schon erwähnte Familie Kotz gelangt. Dem Kölner Geschäftsmann Hermann Kotz ist es als Erbteil von seinen Geschwistern zugesprochen worden. Er selbst soll es nur im Alter zeitweise bewohnt haben; ansonsten war das große Haus wohl ständig an verschiedene Wohnparteien vermietet. Aus dem Besitz seines Enkels ist es schließlich zu Ende des vorigen Jahrhunderts an den Installateur Tusk veräußert worden.

Dagegen ging das einst von Johann Jacob Dörrenberg erbaute Nachbarhaus aus dem Haeger-Kotzschen Besitz schon 1935 in einer Versteigerung an die Familie Carl Bauer über, die es nun bereits in der dritten Generation bewohnt und darin im Jahre 2003 das 250jährige Bestehen des Hauses feiern konnte.

Von den Dörrenbergs ist nur noch die Familie Hans Dörrenberg am Ohl verblieben, dessen Vater Hermann in den 20-iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts im hinteren Ohl die Villa  Grübel an der Straße nach Bellingroth erworben und später umgebaut hatte. Dieses Haus im Bergischen Stil hat sein Sohn Hans allerdings dann durch einen modernen Neubau im Bungalow-Stil ersetzt.

Vom Weiler zur Ortschaft
Überhaupt hatte der alte Weiler am Ohl schon in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen etwas von seiner ursprünglichen Idylle verloren. Bis um die Jahrhundertwende waren zu den damals noch erst sechs Häusern, die schon der Urkataster von 1830 verzeichnete, zunächst nur drei weitere hinzugekommen: Ein kleines Wärterhäuschen am Bahnübergang zum Ohl, dann gegenüber dem Weiher des Bleibergs das bescheidene Fachwerkhaus des Maurers Wiebel mit seinem Kreuzgiebel (heute Weiermann). Nach ihm gehörte es seiner Tochter Ida Bühne. Hier befand sich übrigens in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts der Ohler "Tante-Emma-Laden", der aber von einer Tante Anna (Niebel) betrieben wurde. Und wiederum diesem Haus gegenüber entstand dann um die Jahrhundertwende sein größeres Pendant, das Haus von Heinrich Höver (heute Krämer), das aber erst später auf die heutige Größe erweitert wurde.

Das alte Haus von Jost Keller aus dem Ende des 18. Jahrhunderts war im Erbgang durch Einheirat auf Wilhelm Bühne übergegangen, der dort 1872 die Lizenz für eine Schankwirtschaft erhalten hatte. Da am Ohl damals nicht nur der Ründerother Bürgermeister seinen Amtssitz hatte, sondern auch gleich nebenan (heute Tusk) beim "Königl. Preuss.Notar" die Klienten oft länger warten mussten, bis sie an der Reihe waren, fand man es unstatthaft, dass die Leute auf der Straße warten sollten. Also war endlich, wenn auch widerwillig, "Höheren Orts" die Lizenz erteilt worden, die man zuvor der kleinen Ortschaft nicht hatte zubilligen wollen.

Gegenüber baute um die Jahrhundertwende der Geheimrat Otto Utescher sein kleines Landhaus im Backsteinstil dieser Zeit, das später von seiner unverheirateten Tochter und deren Gesellschafterin bewohnt wurde.
Aber noch bis zu den folgenden 20ger Jahren blieb das ganze Gelände zwischen Bahnstrecke und Aggerufer zunächst noch gänzlich unbebautes Garten- und Wiesenland, das hier sogar noch genügend Raum für die Anlage des ersten Ründerother Turn- und Sportplatzes ließ. Doch dann setzte hier an der neuen Gartenstraße eine rege Bautätigkeit ein, und der Sportplatz wurde ins hintere Ohl, in den Striegel verlegt. Bald schon reihte sich Haus an Haus bis fast hinunter zur alten Eisenbahnbrücke von 1884, eine Gitterkonstruktion, die erst 1928 durch die bis heute noch beibehaltene Kastenbauweise ersetzt wurde.

Inzwischen waren auch am alten Ohl wieder drei weitere Häuser hinzugekommen: Gegenüber von Utescher war das hübsche Haus Fassbender entstanden (heute Träger), und danach auf dem Eckgrundstück zum Giersberg hatte der Zimmermeister Otto Schmidt gebaut. Auf der anderen Straßenseite, wo heute die Reihe der Okal-Häuser beginnt, verzeichnete um 1830 der Urkataster noch das Haus des Peter Menn, das jedoch schon längst spurlos verschwunden ist. Am unteren Ohl, wo der Weg zum Sportplatz abzweigt, stand nun das hohe Fachwerkhaus des Schnellenbacher Gastwirts Schneider (heute Kretschmann), und auch am Sportplatz selbst waren in der Verlängerung der Gartenstraße drei neue Häuser gebaut worden.

Im Ganzen hatte sich so nun die anfänglich so spärliche Besiedlung um das alte Gut Ohl herum auf dem einst so feuchten und sumpfigen Talgrund zwischen dem Bruch und dem Striegel gewaltig ausgedehnt und mehr als verfünffacht. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg konnten sich hier einige Zeit lang sogar zwei kleine Lebensmittelgeschäfte und ein "Friseur-Salon für Damen und Herren" halten.

Die frühen Wege durchs Ohl
Hatte der alte Weg von Ründeroth nach Bellingroth und Kaltenbach zur Entstehungszeit des Ohler Gutsitzes die morastigen Niederungen des Tales am Ohler Hang entlang möglichst umgangen, so war in den folgenden Jahrhunderten wohl durch Aufschüttung nach und nach ein soliderer Fahrweg entstanden, der die damals noch wenig besiedelte Fläche vom zugehörigen Acker-, Garten- und Wiesenland zur Agger hin trennte. Der frühere Weg kam vermutlich vom Bruch her über den Schwemmfächer des Brandsiefens schräg am Hang zum Ohl hinunter. Dort durchschnitt er damals den Hof auf der heutigen Rückseite des alten Gutshauses, die zu jener Zeit also noch seine Eingangsfront gewesen sein muss. Der Verlauf dieses Weges über das spätere Hausgrundstück von Joh. Jak. Dörrenberg bzw. Haeger ist jedenfalls so noch bis heute im Kataster eingetragen.

Das Ohl an der Alten Zeithstraße
Die ursprüngliche Wegführung durch das Ohl geht zurück auf eine jüngere Spur der alten "Zeithstraße", ein Fernhandelsweg des frühen Mittelalters, der damals schon Ründeroth mit dem überregionalen "Straßennetz" jener Zeit verband.

Die "Zeithstraße" verlief vom Mittelrhein bei Bonn kommend als Höhenweg über Siegburg, Much und Drabenderhöhe nach Ründeroth und von dort weiter nach Marienheide in Richtung Halver, wo sie auf Anschlussrouten des damaligen Wegenetzes die Hansestädte der Westfälischen Bucht, z.B. Dortmund oder Soest erreichte.

Diesem alten Handelsweg verdankt wohl Ründeroth überhaupt erst seine frühe Entstehung. Denn eben hier bei der unumgänglichen Querung des Aggertals musste die "Zeithstraße" den beschwerlichsten Höhenunterschied ihres gesamten Verlaufs zwischen Bonn und Dortmund überwinden. Schmiede, Wagenbauer, Sattler, Herbergswirte etc. fanden an dieser Stelle des Weges reichliches Auskommen, und in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts entstand an der Furt durch die Agger eine Kirche.

Die "Zeithstraße" erreichte das Kirchdorf damals von Brächen her zunächst nordöstlich um die Kuppe der Hohen Warte herum und dann in steilem Abstieg hinab zur Furt unterhalb der Kirche. Erst später wohl ergab sich noch eine zweite, nicht ganz so strapaziöse Route um den Berg über Bellingroth und Ohl ins Tal hinunter. Dort wurde dann vermutlich eine zweite Furt durch die Agger benutzt, die übrigens so auch direkt zur Ründerother Erzschmelze auf der "Hütte" führte. Möglicherweise hat die im Grenzgebiet zum nahen Herzogtum Berg nötige Kontrolle dieser Furt auch zur Entstehung des Adelssitzes am Ohl geführt, der zwar zuerst nur allmählich, dann aber immer rascher zu einer Ortschaft heranwuchs. Bereits um 1790 hatte das Ohl an der Zufahrt der jüngeren "Zeithstraße" nach Ründeroth schon über 40 Bewohner. In dem damaligen Weiler wurden mehr als 40 Stück Vieh gehalten und zuzüglich drei Pferde. Verglichen mit der Viehhaltung im damals noch durchweg bäuerlichen Kirchdorf Ründeroth selbst, war das ein überlegener Wohlstand. Alte Fotografien vom Ohl um 1900 zeigen, dass auch der Hang zum Giersberg damals noch weit hinauf beackert wurde. Die "Eichelhardt" darüber deutet in ihrem alten Flurnamen an, dass dort im Wald einst die Schweine zur Mast gehütet wurden.

Die Ohler Straß
Erst mit dem Bau der Aggertalbahn 1884 von Siegburg nach Ründeroth und später weiter nach Derschlag und Olpe wurde der Ortsteil Ohl durch eine gewalzte Schotterstraße mit dem Dorf verbunden, die den alten Fuhrweg am steilen Hang über der Agger ablöste.

Diese Straßenverbindung hat natürlich zu den Schüben der zunehmenden Besiedlung auf dem Ohl im Laufe des 20. Jahrhunderts entscheidend beigetragen. Inzwischen ist die gesamte Ortsdurchfahrt bis ins hintere Ohl fast lückenlos bebaut. Die alten Gärten und Obstwiesen zwischen Straße und Bahnlinie sind weitgehend verschwunden, darunter auch die einst von Mauer und schmiedeeisernem Gitterzaun umgebene und liebevoll gepflegte alte Gartenanlage des altehrwürdigen Hauses Ohl selbst. Bis hinauf zum alten Stolleneingang im Brandsiefen und noch darüber  hinaus sind mittlerweile Häuser entstanden.

Ausklang
Auch sonst hat sich vieles im alten Ortsbild verändert, und manches nicht zum Besten. Bei einigen der Häuser aus alten Zeiten ist das Fachwerk unter Putz oder gar Pappe verschwunden und Panoramascheiben haben die ehemals kleineren Fenster ersetzt, die einst noch mit grünen Läden geschlossen wurden. - Heute lässt man da ganz einfach die Rolladen herunter...
Die Straße durchs Ohl ist breiter und schneller geworden, und der Westwind trägt den Lärmpegel der nahen Autobahn ins früher einmal stillere Tal hinab.

Aber trotz aller Neuerungen hat sich doch auch manches Liebenswürdige der alten Idylle gehalten. – Hier und da lässt sich sogar wieder das Blöken von Schafen, das Meckern von Ziegen oder vor allem das Gackern von Hühnern hören. Manch einem klingt das noch vertraut und daher schön.
Wohltuend und ermutigend aber ist auch, dass bei einigen der alten Häuser ganz bewusst und mit z.T. beträchtlichem Aufwand deren ursprünglicher Charakter erhalten oder gar wiederhergestellt werden konnte. Möge das schöne Ohl und das Bewusstsein seiner langen Geschichte uns noch lange  erhalten bleiben!

Geschrieben am Ohl bei Ründeroth
ANNO  2004


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P.S:
Im 19.Jahrhundert ist ergänzend auf alten Fundamenten direkt hinter Haus Ohl (Bild 3) ein weiteres Fachwerkhaus (im Bild dunkel) erbaut. Dieses Fachwerkhaus erbte schliesslich Eduard H. Dörrenberg. Dieser wollte eigentlich unbedingt das Fachwerkhaus langfristig auch über seinen Tod hinaus als Besitz in der Familie möglichst bei einem "Eduard" sichern, was wohl mit dem Ursprung dieses Hauses zusammenhängen muss, welcher mir jedoch nicht bekannt ist. Nach seinem Tod wurde es dann jedoch von Eduard Richard Dörrenberg mit meiner Zustimmung verkauft, nachdem der Mieter auszog und der Zustand des Hauses eine innere Komplettrenovierung erforderlich machte.

Zwischen den Angaben in diesem Artikel und den Stammbäumen auf dieser Webseite gibt es aufgrund aktuellerer Recherchen leichte Differenzen.

27.01.2010 - Richard Dörrenberg